Digitalisierung ist der Schlüssel
Je schneller die Pharmaindustrie auf die wichtigsten Herausforderungen reagiert, desto mehr kann sie von den globalen Megatrends profitieren.
Covid-19 war ein grosser Stresstest für die Pharmaindustrie. Forschungs- und Entwicklungsaufgaben erforderte enorme Budgets und Kapazitäten. Gleichzeitig wurde die Lieferkette für Rohstoffe in einigen Bereichen bis an ihre Grenzen belastet. Die Massnahmen der sozialen Distanzierung und die Lockdowns führten zu weniger Arztbesuchen, zur Absage von Routineoperationen und zu Verzögerungen bei der Aufnahme neuer Behandlungen bei vielen Patienten. Infolgedessen hat sich das Wachstum vieler Pharmaunternehmen deutlich verlangsamt.
Dennoch bleiben die hervorragenden mittelfristigen Wachstumschancen durch drei Megatrends unbeeinträchtigt:
- Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel, angetrieben durch eine alternde Bevölkerung: Im Jahr 2022 gab es laut den Vereinten Nationen weltweit 771 Millionen Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter, dreimal mehr als 1980 (258 Millionen). Die Zahl der älteren Menschen wird bis 2030 auf 994 Millionen und bis 2050 auf 1,6 Milliarden geschätzt. Infolgedessen wird es im Jahr 2050 weltweit mehr als doppelt so viele Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter geben als Kinder unter 5 Jahren (1).
- Wachsender Zugang zu medizinischer Versorgung für derzeit rund fünf Milliarden Menschen weltweit: Die grossen Anstrengungen, die unternommen werden, um die verbleibenden zwei bis drei Milliarden Menschen angemessen medizinisch zu versorgen, werden sich in den kommenden Jahrzehnten auszahlen.
- Deutliche Steigerung des Entwicklungstempos der kostenintensiveren massgeschneiderten Medizin: personalisierte Behandlungen auf der Grundlage von Patientenmerkmalen wie Alter, Geschlecht oder ethnischer Herkunft. In den nächsten fünf Jahren werden schätzungsweise rund 300 neue Medikamente auf den Markt kommen, was deutlich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt.
Aufgrund dieser drei Megatrends kann die Pharmaindustrie mit grossem Optimismus in die Zukunft blicken. Im Jahr 2020 belief sich der Pharmamarkt auf 1,22 Billionen Dollar, wobei die USA der grösste Markt mit einem Anteil von 30 Prozent waren, dicht gefolgt von Europa (27 Prozent Anteil). Bis 2026 wird ein Anstieg auf 1,6 Billionen US-Dollar erwartet. Trotz der durchweg positiven Aussichten stellen sich den Pharmaunternehmen vier grossen Herausforderungen.
- Die Pharmaindustrie steht unter zunehmendem Druck, die Kosten zu senken und erschwinglichere Medikamente anzubieten. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, darunter etwa das Auslaufen von Patenten und die damit einhergehende Zunahme von Generika, der zunehmende Druck seitens der Regulierungsbehörden und Versicherer sowie der allgemeine Trend, dass alle Unternehmen „schneller und billiger, aber besser“ sein müssen.
- Die COVID-Pandemie hat unser Leben und die Pharmaindustrie in den letzten zwei Jahren in einem hohen Mass durchgeschüttelt. Und die Messlatte für das Tempo, mit dem die Branche Innovationen vorantreibt und sich an Veränderungen anpasst, wurde höher gelegt. Die Welt hat die beschleunigte Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente ebenso erlebt wie die schnellere Markteinführung von Produkten und ihre Bereitstellung auf dem Markt. Künftig müssen die Hersteller in der Lage sein, mit Nachfrageschwankungen umzugehen und die Durchlaufzeiten für kleine Mengen zu verbessern.
- Nachhaltigkeitsinitiativen werden für die Hersteller pharmazeutischer Produkte ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Es werden erhebliche Veränderungen bei der Auswahl der Verpackungsmaterialien, große Anstrengungen bei der Verringerung von Ausschuss und ein ständiges Streben nach höherer betrieblicher Effizienz erwartet.
- Die Digitalisierung ist die vierte, aber mitnichten die geringste Herausforderung, da sie sich auf alle bisher diskutierten Trends und Herausforderungen auswirkt. Die Pharmaproduktion wird derzeit oftmals als eine Ansammlung von unverbundenen analogen Inseln betrieben. Eine digitale Revolution kann die Inseln jedoch miteinander verbinden und dazu beitragen, die Kosten-, Flexibilitäts- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen – von der SKU-Entwicklung bis zur fertigen serialisierten Packung in den Händen des Patienten.
Von all dem ist die Einführung digitaler Technologien in der Produktion wahrscheinlich bei weitem das Wichtigste; sie ist der Schlüssel zur Bewältigung aller bereits genannten Herausforderungen. Viele Pharmaunternehmen haben bereits entsprechende Weichen gestellt oder sind dabei, ihre Herstellungs- und Verpackungsprozesse umzugestalten. Das zeigt sich auch bei Hapa, dem Weltmarktführer im Bereich der Inline- und On-Demand-Digitaldrucklösungen für die Industrie. In den letzten Jahren hat Hapa vor allem mit seinen Lösungen für Late Stage Customization und den On-Demand-Druck zugelegt, bei denen digitale Technologien eingesetzt werden, um zum spätestmöglichen Zeitpunkt vor dem Versand auf die Blister-Deckfolie oder direkt auf die versiegelten Blisterverpackungen zu drucken. „Dieses ‚Just-in-Time‘-Vorgehen hat unseren Kunden geholfen, die Produktion von Kleinserien zu bewältigen und die Auslastung der Verpackungslinien drastisch zu erhöhen, indem die Produktion der Verpackung von der kundenspezifischen Anpassung entkoppelt wurde“, sagt Hapas Vertriebsleiter. Die daraus resultierenden Vorteile sind enorm: „Unsere Technologien ermöglichen eine durchschnittlich 80-prozentige Reduzierung des Verpackungsmaterialbestands, eine schnellere Umrüstung und Einrichtung der Anlagen, eine kürzere Markteinführungszeit und eine erhebliche Reduzierung des sonst üblichen Ausschusses von Verpackungsmaterial.“ Die Digitalisierung zahlt sich deshalb für alle aus: für Pharmaunternehmen, für Menschen, die schnell die passenden Medikamente brauchen, und für die Umwelt.