„Bei der Transformation hin zu schlanken Prozessen führt kein Weg am Inline-Druck vorbei“
Wie kann die Herausforderung kleinerer Losgrößen bei gleichzeitig rasch wachsender Zahl an SKUs in der pharmazeutischen Industrie gemeistert werden? Darüber sprachen wir mit dem Vertriebsleiter und dem Key Account Manager von Hapa.
Gestützt auf Ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Pharmaindustrie sprechen Sie häufig über einen „Schub an Mehrleistung“, der im Hinblick auf Verpackungsprozesse für Arzneimittel notwendig sei. Was sind die Gründe dafür?
Vertriebsleiter: Wir haben uns die komplexe Lieferkette und die regulatorischen Herausforderungen, mit denen die Pharmaindustrie konfrontiert ist, über Jahre hinweg genau angesehen. Die Ursachen für diese Komplexität sind vielfältig, aber ein grosser Teil davon ist eindeutig auf die hohe Anzahl von Produktvarianten und kleinen Losgrössen sowie auf die Zurückhaltung gegenüber Veränderungen zurückzuführen. Das führt zu einer schlechten Auslastung der Verpackungslinien, einem hohen Mass an Ausschuss und Kosten sowie einem hohen Bestand an Verpackungsmaterial.
Können Sie erkennen, dass daraus schon Konsequenzen gezogen werden?
Vertriebsleiter: Die meisten Unternehmen suchen bereits nach Wegen, um effizienter zu werden, die Kosten zu senken, schneller zu sein und verschwenderische Prozesse abzuschaffen. Bei Hapa haben wir deshalb beschlossen, unsere Zielsetzung mit dem Hauptziel unserer Pharmakunden in Einklang zu bringen: die Bereitstellung von Technologien, die es ihnen ermöglichen, Medikamente schnell und sicher an die Menschen zu liefern, die sie brauchen.
Worin sehen Sie derzeit die grösste technologische Herausforderung?
Key Account Manager: Der industrielle Gesamtprozess in der Pharmaindustrie ist nicht organisch. Die Produktionseinheiten sind wie isolierte Inseln, die aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Nischenprodukten, kleinen Chargengrössen und unterschiedlichen SKUs immer schwieriger miteinander zu verbinden sind. In einer solch herausfordernden, komplexen Welt, in der sich die Dinge immer schneller ändern, besteht unsere Aufgabe bei Hapa darin, die Kunden auf die nächste Stufe der Pharmaproduktion zu bringen: den Null-Ausschuss-Benchmark.
Was ist erforderlich, um diesen Benchmark zu erreichen?
Vertriebsleiter: An dieser Stelle kommt unsere neueste technologische Innovation, die Web 4.0 5D mit Vision Secure ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine digitale Technologieplattform, die nicht nur die neueste CMYK-Drucktechnologie für On-demand-Bedarfe umfasst, sondern auch intelligente Softwarelösungen, die die Informationsinseln miteinander verbinden, über die wir gesprochen haben. Hierin liegt die Zukunft für die pharmazeutische Blisterproduktion mit Late Stage Customization. Der Transport von Materialien wird reduziert; das Hinzufügen von Kodierungen, weiteren Drucklayouts und das Einrichten des Kontrollsystems wird automatisiert. Und nicht zu vergessen: Diese Technologie ist auch ideal, um Primärpackungen zu serialisieren, sofern erforderlich.
Könnten Sie uns ein wenig mehr darüber erzählen, wie die Web 4.0 5D Pharmaunternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen unterstützt?
Key Account Manager: Diese Lösung wurde mit einem klaren Ziel entwickelt und umgesetzt: die Produktion schlanker, schneller und agiler zu machen – jede einzelne Funktion erfüllt dieses Ziel. Die intuitive Bedieneroberfläche bietet eine volldigitale Workflow-Integration und damit eine hohe Flexibilität. Durch das Zusammenführen von Druckvorlagen, variablen sowie serialisierten Daten in einem schlanken Prozess werden die Anzahl der Produktionsschritte reduziert und damit die Kosten gesenkt.
Ist die Web 4.0 5D auch in der Lage, die Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess erheblich zu verbessern?
Key Account Manager: Ja, das modulare Navigationskonzept ist workfloworientiert. Die Bediener haben immer klare Statistiken, kontextbezogene Hilfe und Unterstützung als Teil der benutzerzentrierten Oberfläche zur Hand. Ausserdem kann man die Zugriffsrechte der Benutzer nach beliebigen Kriterien festlegen. Dennoch ist die Web 4.0 5D mit Vision Secure nach wie vor vollkommen mit externen Modulen von Drittanbietern kompatibel.
Betrachten wir die Kernkompetenz der Web 4.0 5D – den Druckprozess. Was macht dieses System so einzigartig?
Key Account Manager: Das ausgefeilte Spannungsmanagement der Folienbahn und die genauen Bahnführungssysteme garantieren einen perfekten Druck und eine präzise Aufwicklung. Die Hiflow-Druckkopftechnologie sorgt für eine längere Lebensdauer, geringeren Tintenverbrauch und eine unglaubliche Bildqualität. Sein Druckmodul enthält bis zu fünf Farbwerke mit optionalem Pinning. Und für spezielle Aushärtungsanforderungen können Sie Epicure+ verwenden. Bei der Qualitätskontrolle können Sie auf unser Inspektionssystem Vision Secure zählen. Das System besteht aus einem vorvalidierten Paket, das Druck- und Inspektionseinheit umfasst, die beide denselben durchgängigen PDF-Workflow nutzen. Die technische Integration des Kontrollsystems in den Arbeitsablauf wird vereinfacht, und der Zeitaufwand, um es einzurichten und zu validieren, wird erheblich reduziert. Die Kontrolle umfasst das gesamte Druckbild, die gedruckten Daten und Codes, die Druckqualität und die Farben. Darüber hinaus haben die Anwender nun einen einzigen Anbieter für das gesamte System; das bewahrt sie vor der typischen Schnittstellenproblematik. Vision Secure kontrolliert jede Dateneinheit, jede Farbe, einfach alles. Das heisst: vollständige Sicherheit, absolute Konformität.
Was sind die typischen Anwendungsbereiche und Einsatzgebiete für die Web 4.0 5D? Welche Materialien können damit gedruckt werden?
Vertriebsleiter: Die Web 4.0 mit Vision Secure ist Teil einer Familie von Hardware- und Softwareprodukten, die in vielen Bereichen eingesetzt werden können. Ganz gleich, ob Sie Blisterverpackungen, Beutel, Stickpacks, Sachets, Flow Wraps oder andere Verpackungsmaterialien von der Rolle herstellen, wir bieten Ihnen eine Lösung, mit der wir die Effizienz und Flexibilität verbessern können und mit der sich eine schnelle Amortisation erzielen lässt.
Wenn Sie Ihren Gesprächspartner in der pharmazeutischen Industrie eine Empfehlung geben müssten, wie würde diese lauten?
Key Account Manager: Wir sind der Meinung, dass bei der Transformation in Richtung schlanke Prozesse kein Weg am Inline-Druck vorbeiführt: Kleinere Losgrössen und mehr SKUs sind Trends, die in absehbarer Zeit nicht verschwinden werden. Sie erfordern intelligente und flexible Lösungen.
Vertriebsleiter: Es ist fast 30 Jahre her, dass ich meine erste pharmazeutische Verpackungslinie gesehen habe, und in diesen Jahren habe ich viele Veränderungen erlebt. Aber es gibt auch viele Dinge, die konstant geblieben sind. Für mich ist klar, dass die Digitalisierung von überragendem Nutzen sein wird für Unternehmen, die schlanker, schneller und agiler werden wollen.