Das Beste aus beiden Welten

Das Beste aus beiden Welten - Warum UV-Flexo Drucktechnologie in einer digitalen Ära noch immer eine bedeutende Rolle spielt

Print on Demand von Blisterfolien bietet erhebliche Vorteile wie etwa höhere Flexibilität, geringere Lagerbestände, weniger Abfall und eine beschleunigte Markteinführung. Dabei wird Print on Demand jedoch häufig automatisch gleichgesetzt mit ausschließlich digitalen Drucklösungen. „Doch der Eindruck, der damit entsteht, stimmt in seiner Absolutheit einfach nicht“, sagt ein Experte von Hapa, der seit vielen Jahren pharmazeutische Unternehmen in sehr unterschiedlichen Märkten berät. „Gleichwohl möchte ich betonen: Ich bin ein sehr großer Fan von digitalen Lösungen.“ Hapa ist selbst ein Schrittmacher und Pionier bei der digitalen Drop-on-Demand Inkjet-Technologie (DOD). „Mit volldigitalen Lösungen gelingen heute Dinge, die noch vor 15 Jahren undenkbar waren. Um nichts in der Welt möchte ich das Rad wieder zurückdrehen“, betont der Hapa Experte.

Aber dass digitale Lösungen neue Perspektiven eröffnen, heißt noch lange nicht, dass ausschließlich sie in jedem Fall sinnvoll sind. Die jeweils beste Technologie zu finden hängt von den Anforderungen und der Produktionskomplexität ab. Diese werden bestimmt durch Parameter wie Batchgrößen, Stock Keeping Units (SKU), Substratauswahl, Druck-Artworks und nicht zuletzt durch die verfügbaren Investitionsmitteln.

Es gibt gute Argumente dafür, dass UV-Flexodruck-, volldigitale Druck- und hybride Druck-Technologien nebeneinander existieren. Und daran wird sich auch in absehbarer Zeit nichts ändern. Wer seine Prozesse optimieren möchte, tut gut daran, sich nicht von Anfang an auf eine bestimmte Drucktechnologie festzulegen. Stattdessen sollte am Beginn immer eine nüchterne Analyse stehen mit den Leitfragen: Welche besonderen Herausforderungen muss ich meistern? Welche Vorteile hat welche Drucktechnologie bei meiner Anwendung? Wie erziele ich die beste Rendite auf das eingesetzte Kapital?

Eine lange Erfolgsstory

Die Technologie mit der längsten Erfolgsstory ist zweifellos der UV-Flexodruck. Als Hapa vor rund 50 Jahren entsprechende Lösungen für Print on Demand vorstellte, bedeutete das eine Revolution. Auf einmal konnten Folien zum Beispiel für Blister erst dann bedruckt werden, wenn sie wirklich benötigt wurden. Es war ein wichtiger Schritt, um flexibler und agiler zu werden. Damit begann die Erfolgsstory, die heute als Print on Demand in aller Munde ist.

Eingedruckt werden mit dem UV-Flexodruck statische Informationen wie Dosierung und Produktnamen. Die entsprechenden Druck-Klischees können über viele Batches hinweg benutzt werden. Diese Klischees müssen jedoch produziert und beschafft werden. Damit das schnell und flexibel funktioniert, hat Hapa bereits frühzeitig in eine eigene Präzisionsfertigung für Klischees investiert und bietet damit bis heute eine Serviceleistung, die viele Kunden auf der ganze Welt schätzen. Bei entsprechenden Mengen an Klischees lohnt es sich für Pharmahersteller mitunter sogar, in eine eigene Laser-Gravuranlage von Hapa zu investieren.

Allerdings: Reine UV-Flexodruck-Lösungen stoßen schnell an ihre Grenzen, wenn variable Daten dazu kommen. „Um Lot-Nr. oder Ablaufdaten auf einer Blisterpackung aufzubringen, ist die Prägetechnik noch immer weitverbreitet. Diese hat jedoch unbestreitbar Schwächen bei der Lesbarkeit, die man allerdings mitunter in Kauf nimmt“, sagt der Hapa Experte.

Wenn nun variable Daten dagegen auf jedem einzelnen Tablettenhof eines Blisters angebracht werden müssen und die einzelnen Batches auch noch klein sind, dann ist die digitale DOD-Lösung das Mittel der Wahl. Das gilt erst recht, wenn viele unterschiedliche Farben benötigt werden: Mit volldigitalen Systemen können Kunden CMYK drucken. Zwar kann man auch beim UV-Flexodruck bis zu vier Farben drucken, aber keine Prozessfarben, sondern nur definierte und vorgemischte Spotfarben.

Ein weiteres Entscheidungskriterium ist das Substrat. Sofern auf kompatible Oberflächen gedruckt wird – was auf die allermeisten Blister für Arzneimittel zutrifft – erzielen UV-Flexo- und DOD-System praktisch dieselbe Druckqualität.

Das Beste aus beiden Welten

Dagegen spielt der Digitaldruck einen gewissen Vorteil aus, wenn die Batch-Größen immer kleiner werden. Weil bei ihm Druckvorlagen auf Knopfdruck ausgewählt werden können und keine Klischees getauscht werden müssen, sind die Rüstzeiten äußerst gering. Die Gesamtanlageneffektivität (OEE) kann deshalb zulegen. Demgegenüber steht, dass bei UV-Flexodruckwerken inzwischen Stellmotoren und modernste Bedienpanels dafür sorgen, dass das Umrüsten so bequem und so schnell wie möglich erfolgt.

Doch bis zu welcher Batch-Größe ist UV-Flexodruck sinnvoll? Und ab wann überwiegen schließlich die Vorteile des Digitaldrucks? „Dafür gibt es leider keine einfache Daumenregel“, sagt der Hapa Experte. „Wir hatten kürzlich einen Fall, bei dem nur einige verschiedene SKUs zum Einsatz kommen und die Batch-Größen sehr hoch sind. Das bedeutet, der Kunde muss nur wenige verschiedene Klischees bereithalten. In diesem Fall ist Flexo-Druck nach meiner Einschätzung eine vernünftige und wirtschaftliche Lösung. Wir haben aber natürlich auch viele Kunden, die sehr viele SKUs und geringe Batch-Größen haben. Dann muss man gar nicht erst lange rechnen um zu wissen, dass eine volldigitale Lösung sinnvoll ist. Hat man jedoch sehr viele SKUs und stark schwankende Batchgrößen, von denen einige nur mittelgroß oder klein, dann bin ich ein Freund von hybriden Lösungen.“

Dabei wird das Beste aus beiden Welten kombiniert: ein UV-Flexodruck-System mit bis zu drei Farben sowie ein Digitaldrucker für eine weitere Farbe. Die Druckmodule können je nach Wunsch zusammen oder getrennt betrieben werden. Das UV-Flexo-Modul übernimmt dabei statische Textinformationen. Das digitale Modul druckt serialisierte Codes, Lot-Nr. und Ablaufdaten. Darüber hinaus kann das digitale Modul aber auch das komplette Drucklayout übernehmen, wenn kleine Batchgrößen benötigt werden.

Hapa investiert in beide Drucktechnologien sowie in ihre hybride Form gleichermaßen. „Das ist weltweit sicher einmalig“, betont der Hapa Experte. „So sind wir in der glücklichen Lage, jeden Kunden tatsächlich technologieneutral zu beraten und dann mit ihm gemeinsam die Lösung zu entwickeln, die betriebswirtschaftlich wirklich zu ihm passt. Und egal, für welche Technologie er sich entscheidet: Jeder Anwender kann sich darauf verlassen, dass seine Lösung dem jeweils neuesten Stand der Technik entspricht und eine zukunftssichere Investition ist.“

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